Meta stellt Llama 3 vor – Das neue KI-Sprachmodell in Deutschland ausprobieren

Meta hat kürzlich die neueste Version seines leistungsstarken Sprachmodells Llama vorgestellt – Llama 3. Dieses KI-System verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den Vorgängerversionen und soll in Zukunft in Metas Produkten wie WhatsApp, Instagram und Facebook integriert werden. Für deutsche Nutzer gibt es bereits jetzt zwei Möglichkeiten, Llama 3 auszuprobieren: über die Plattformen Poe.com und You.com.

Was ist neu bei Llama 3?

Llama 3 basiert auf der Transformer-Architektur und wurde mit massiven Mengen an Textdaten trainiert, um ein verbessertes Verständnis für natürliche Sprache und Kontexte zu erlangen. Laut Meta bringt Llama 3 folgende Neuerungen mit sich:

Erhöhte Parameterzahl

Während Llama 2 mit 7 bzw. 13 Milliarden Parametern trainiert wurde, kommt Llama 3 in zwei Varianten: einer 8 Milliarden und einer 70 Milliarden Parameter Version. Je mehr Parameter, desto leistungsfähiger und genauer kann ein Sprachmodell arbeiten.

Verbesserte Fähigkeiten

Durch das enorme Training auf einem Datensatz mit 15 Billionen Token – etwa siebenmal so viel wie bei Llama 2 – verspricht Meta deutliche Verbesserungen bei Aufgaben wie:

  • Textgenerierung und Zusammenfassungen
  • Analyse von Stimmungen und Schreibstilen
  • Beantwortung komplexer Fragen
  • Programmier- und Mathematikaufgaben
  • Übersetzungen zwischen Sprachen

In Benchmarks übertrifft Llama 3 laut Meta andere bekannte Modelle wie GPT-3.5 von OpenAI oder Gemini von Google in den meisten Bereichen.

Open Source Verfügbarkeit

Im Gegensatz zu früheren Versionen stellt Meta den Quellcode und die Modelle von Llama 3 frei zur Verfügung. Entwickler können die Modelle so für eigene Anwendungen nutzen und weiterentwickeln. Meta nennt dies „openly accessible“ ohne es direkt als Open Source zu bezeichnen.

Optimierung für diverse Hardware

Llama 3 ist für den Einsatz auf Chips von Intel, AMD und Nvidia optimiert. Insbesondere Intel hat einen Leitfaden zur Performance auf seinen Gaudi AI Beschleunigern und Xeon CPUs veröffentlicht.

Ethische KI-Prinzipien

Meta betont, dass Llama 3 auf Basis ethischer Prinzipien wie Sicherheit, Fairness und Transparenz trainiert wurde, um schädliche oder illegale Inhalte zu vermeiden. Dennoch empfiehlt das Unternehmen umfangreiches Testen vor dem produktiven Einsatz.

Verfügbarkeit von Llama 3

Obwohl Llama 3 noch nicht nativ in Metas Produkten integriert ist, können Nutzer das KI-Modell bereits über zwei Plattformen nutzen:

1. Poe.com

Poe.com ist ein Dienst von Quora, der Zugriff auf verschiedene große Sprachmodelle wie GPT-3, GPT-4 und nun auch Llama 3 bietet. Nutzer können über ein Chat-Interface mit den KI-Systemen interagieren und Aufgaben erledigen lassen.

Vorteile von Poe für Llama 3:

  • Direkter Vergleich zu Konkurrenzmodellen möglich
  • Zugriff auf 8B und 70B Version
  • Kostenloser Basiszugang ohne Abo

Nachteile:

  • Limitierte Funktionen im Vergleich zur nativen Meta Integration

2. You.com

You.com ist eine neu aufkommende Suchmaschine mit integrierter KI-Unterstützung. Die „Ask AI“ Funktion generiert auf Basis von Llama 3 Zusammenfassungen als Antwort auf komplexe Suchanfragen.

Vorteile der You.com Integration:

  • Nutzung in Deutschland möglich
  • Erweiterte Funktionen wie Bild-/Videoerstellung, Coding etc.

Nachteile:

  • Nur 5 kostenlose Abfragen pro Tag ohne Abo
  • Je nach aktuellem Traffic leiten you.com die Anfrage entweder an 70B oder 8B weiter – sie werden sie bald als separate Modelle ausliefern.

Zusammengefasst bieten Poe.com und You.com für deutsche Nutzer bereits heute einen einfachen Zugriff auf Metas neuestes KI-Modell Llama 3, wenn auch mit gewissen Einschränkungen gegenüber der angekündigten nativen Integration in Metas Produkten.

Die Leistungsfähigkeit von Llama 3 lässt sich über diese Plattformen jedoch schon teilweise erfahren. Mit der Veröffentlichung des Quellcodes und der Modelle dürften in Zukunft noch viele weitere Anwendungen von Llama 3 entstehen.

Meta Chef Mark Zuckerberg sieht sein Unternehmen auf dem Weg, mit Llama 3 und der neuen Version des Assistenten Meta AI die „führende KI der Welt“ zu erschaffen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten – die Konkurrenz durch Systeme wie GPT-4 oder Google Gemini ist groß.

Klar ist jedoch: Der Wettlauf um die Vorherrschaft bei Künstlicher Intelligenz ist in vollem Gange und Llama 3 ist ein starker Kandidat. Entwickler und Nutzer dürfen gespannt sein, welche neuen Möglichkeiten sich in den kommenden Monaten und Jahren eröffnen werden.

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